Stellenanzeigen sind nach wie vor das zentrale Instrument, um Talente zu gewinnen. Mehr als eine Million Ausschreibungen sind ständig online. Trotzdem stehen sie in der Kritik: zu austauschbar, zu fordernd oder zu sehr an den Kandidatenwünschen vorbei.
Einst waren Stellenanzeigen tatsächlich Ausschreibungen, die einen Bedarf veröffentlichten. Heute sind sie längst zu Bewerbungsschreiben der Arbeitgeber geworden, die sich und ihre Jobs anpreisen, um neue potenzielle Mitarbeiter zu gewinnen. Und Bewerber suchen entweder aktiv via Stellenanzeigen nach neuen Arbeitgebern oder werden von Unternehmen per digitalem Job-Marketing direkt zu diesen geführt. Aus dieser verstärkten Nutzung folgt: Kandidaten sind die besten Experten für die Qualität von Stellenanzeigen. Ganz einfach, weil sie diese fast täglich lesen, gewichten und eben im schlechtesten Fall auch aussortieren.
Für unsere repräsentative Studie haben wir über das Marktforschungsunternehmen respondi im April 2021 bundesweit 1.059 Teilnehmer neben vielen anderen Aspekten dazu befragt, wie ihrer Meinung nach eine Stellenanzeige visuell gestaltet sein soll, um umworbene Talente bestmöglich zu erreichen. Dabei wurden je zur Hälfte Akademiker und Nichtakademiker befragt.
Die Ergebnisse haben wir in einem Faktentransfer gegenübergestellt und zeigen, was wir aus den Ergebnissen unserer Studie diesbezüglich ableiten.
Job-Marketing in Stellenanzeigen ist eine inhaltliche Aufgabe
Fakt: Sechs von zehn Bewerbern halten Bilder in Stellenanzeigen für überflüssig. Gemäß unserer Studie geben sie an, in Ausschreibungen von Arbeitgebern
nicht auf die dort abgebildeten Bilder zu achten.
Transfer: Für Stellenanzeigen gilt ganz klar die Maßgabe: Inhalte schlagen bunte Bilder.
Das Format transportiert den Inhalt – nicht umgekehrt
Fakt: Auch multimediale Inhalte stehen nicht sehr hoch im Kurs der Bewerber. So halten gerade einmal 22 Prozent von ihnen Inhalte wie Videos, Animationen oder audiovisuelle Instrumente in Stellenanzeigen für wichtig. Das gilt übrigens auch für junge Menschen zwischen 20 und 29 Jahren, denen ja oft eine Affinität zu multimedialen Inhalten nachgesagt wird.
Transfer: Sicherlich besteht ein Unterschied zwischen normalen Bildern und multimedialen visuellen Akzenten. Allerdings, und das ist ein klares Ergebnis unserer Analyse, überzeugt nicht das Format allein, sondern in erster Linie der transportierte Inhalt.
Mitarbeitende hinterlassen auch einen visuellen Eindruck
Fakt: Obwohl die Mehrheit der Kandidaten Bilder in Stellenanzeigen für nicht relevant halten, erkennt man bei den verbleibenden 40% der Befragten eine klare Affinität: Sie möchten Eindrücke des tatsächlichen Arbeitsumfelds sehen. 65 % der bildaffinen Studienteilnehmer geben an, dass Fotos von echten Mitarbeitenden inklusive Statements ihre Bewerbungsentscheidung beeinflussen könnte.
Transfer: Authentizität ist eine der am meisten bemühten Anforderungen, wenn es darum geht, was Arbeitgeberkommunikation ausmachen sollte.
Bewertungen von kununu, Glassdoor & Co. erwünscht
Fakt: Arbeitgeberbewertungen in Stellenanzeigen treffen bei Bewerbern auf offene Ohren. Immerhin 62 % von ihnen wünschen sich, dass Arbeitgeber den Score ihrer Bewertungen auch in ihre Stellenanzeigen einfügen.
Transfer: Arbeitgeberbewertungen werden immer wichtiger – für die Reputation eines Arbeitgebers
genauso wie in der konkreten Mitarbeitersuche. Viele Bewerber halten die damit verbundene Einschätzung des Arbeitgebers sogar für bewerbungsrelevant.
Das Arbeitgeberangebot ist der entscheidende Faktor
Fakt: Auf einer Skala von 1 (absolut unwichtig) bis 5 (sehr wichtig) erreicht das Arbeitgeberangebot in Stellenanzeigen den Wert 4,0, sowohl hinsichtlich ihrer Signifikanz aus Sicht der Befragten als auch hinsichtlich des Interesses.
Transfer: Wer Bewerber überzeugen möchte, sollte mit seinen Arbeitgeberleistungen punkten. Stellenanzeigen, in denen das Anforderungsprofil länger ist als die Liste des Angebots des Unternehmens, sind aus der Zeit gefallen und zum Scheitern verurteilt.
Den ganzen Faktentransfer gibt es im Sonderheft E-Recruiting bei der Personalwirtschaft zu lesen.
Alle Ergebnisse der Studie in unserem Whitepaper.