Beschäftigte wissen, worüber sie in Mitarbeiterentwicklungsgesprächen sprechen möchten, vermissen aber eine verbindliche Dokumentation der Ergebnisse
Beschäftigte in Deutschland haben eine klare Vorstellung davon, worüber sie in Mitarbeitergesprächen mit ihrem Arbeitgeber sprechen möchten. Das ist ein Ergebnis unserer aktuellen Studie „Entwicklungsgespräche und Leistungsbeurteilung in deutschen Unternehmen“, für die im Auftrag der KÖNIGSTEINER Gruppe mehr als 1.000 Arbeitnehmer befragt wurden. Besonders gefragt sind demnach Mitarbeitergespräche in denen die Qualität der eigenen Arbeit, die Zusammenarbeit im Team sowie das persönliche Engagement der Beschäftigten im Mittelpunkt stehen. Weniger wichtig sind den Mitarbeitenden dagegen private Themen oder der Umfang der Arbeitszeit.
Im Detail geben fast zwei Drittel (64 %) der Befragten an, dass ihnen ein Feedback zur Qualität ihrer Arbeit im Gespräch besonders wichtig sei. Es folgen Rückmeldungen zur Zusammenarbeit im Team (53 %) sowie zum persönlichen Engagement (47 %). Das Gehalt (47 %) und die Beziehung zur Führungskraft (43 %) spielen für viele ebenfalls eine wichtige Rolle. Während Themen wie die persönliche Situation des Mitarbeitenden (23 %) oder der Umfang der Arbeitszeit (36 %) deutlich seltener gewünscht werden.
Fehlende Dokumentation bleibt Schwachstelle
Ein echter Schwachpunkt liegt aus Sicht der Beschäftigten indes in der mangelhaften Dokumentation der Mitarbeitergespräche. Nur etwas mehr als die Hälfte der Befragten (52 %) berichten davon, dass im Anschluss einer Leistungsbeurteilung ein Gesprächsprotokoll erstellt wurde, das für beide Seiten zugänglich war. Digital kann zum Beispiel nicht einmal jeder Dritte (30 %) die Ergebnisse einsehen.
„In vielen Unternehmen bleibt durch diese Praxis vage, was konkret zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer vereinbart wurde und ob daraus verbindliche Maßnahmen abgeleitet werden. Verlässliche Dokumentation ist aber ein zentrales Qualitätsmerkmal für moderne Feedback-Prozesse. Sie schafft Transparenz und Nachvollziehbarkeit. Und somit die Grundlage für echte Entwicklung.“, so Nils Wagener, Geschäftsführer der KÖNIGSTEINER Gruppe, zu den Ergebnissen der Studie.
Bewertung überwiegend fair, manchen Beschäftigten fehlt Wertschätzung
Zur inhaltlichen Qualität der Feedbackprozesse liefert die Studie aus Arbeitgebersicht ermutigende Einblicke. So attestieren viele Arbeitnehmer ihren Unternehmen ein überwiegend gutes Beurteilungsvermögen. Zwei Drittel der Befragten geben an, dass ihre Leistung in ihrem letzten Mitarbeitergespräch objektiv bewertet wurde. 71 % empfinden die Beurteilung durch ihre Führungskraft als fair. Dennoch beklagen im Umkehrschluss rund ein Viertel der Beschäftigten (25 %), sich im Rahmen ihres letzten Mitarbeitergesprächs ungerecht beurteilt gefühlt zu haben. 24 % erlebten ihre Bewertung als nicht objektiv.
Neben der formalen Beurteilung zählt für viele Beschäftigte auch die emotionale Qualität des Gesprächs. Hier zeigt sich aus Unternehmenssicht laut einiger Beschäftigten Verbesserungspotenzial. Immerhin ein Viertel der Befragten (24 %) vermissten Wertschätzung. Und jeder Fünfte (20 %) hatte das Gefühl, mit dem eigenen Feedback nicht ernst genommen worden zu sein.
Über die Studie
Für das Whitepaper „Entwicklungsgespräche und Leistungsbeurteilung in deutschen Unternehmen“ befragte das Kölner Marktforschungsunternehmen bilendi im Auftrag der KÖNIGSTEINER Gruppe bundesweit 1.073 berufstätige Arbeitnehmer in allen Altersstufen. Das Durchschnittsalter der Teilnehmenden betrug zum Zeitpunkt der Befragung 45,0 Jahre. 49,5 % waren Männer, 50,1% Frauen. 0,4% gaben an divers zu sein. Der Befragungszeitraum lag im April 2025.
Alle Ergebnisse der Studie in unserem Whitepaper.