Anfang dieses Jahres wurde die arbeitsmarktpolitische Debatte stark von der Frage nach dem Umgang mit einer Krankmeldung und Krankheitstagen geprägt. Auslöser war der öffentlich diskutierte Vorschlag, dass die Lohnfortzahlung ab dem ersten Krankheitstag gestrichen und der Karenztag wiedereingeführt werden soll – ein zugegeben provokanter Vorstoß, der für einige Diskussionen sorgte. Die Arbeitgeberseite verwies auf steigende Kosten durch Fehlzeiten. Gewerkschaften hingegen sahen darin einen Angriff auf das soziale Sicherungssystem und die Fürsorgepflicht von Unternehmen.
Die teilweise hitzig geführte Debatte zeigte: Die Regelungen rund um Krankmeldungen, Karenztage und Attestpflichten sind nicht nur ein organisatorisches Detail im HR-Alltag. Sie berühren Grundfragen des Arbeitsklimas, des Vertrauens und der Unternehmenskultur.
Mit diesem Whitepaper wollen wir nicht zuletzt einen Beitrag zur Versachlichung der Debatte leisten. Deshalb haben wir Beschäftigte in Deutschland dazu befragt, wie sie die Praxis der Krankmeldung erleben. Wie oft melden sie sich krank? Wie lange fallen sie aus? Und wie loyal sind sie dabei gegenüber Arbeitgeber und Team? Die Ergebnisse geben einen differenzierten Einblick in ein oft tabuisiertes Thema.
Ein Beispiel: Während die meisten Beschäftigten den Zeitraum, bis wann eine Krankschreibung vorgelegt werden muss, als angemessen empfinden, gibt jeder Vierte offen zu, sich schon einmal krankgemeldet zu haben, ohne es tatsächlich gewesen zu sein. Auf der anderen Seite ist Präsentismus – also das Arbeiten trotz Krankheit – für viele Beschäftigte ein Normalfall. Das sind zwei Ergebnisse, die zeigen, wie differenziert man sich dem Thema nähern muss.
Unsere Erkenntnisse liefern wertvolle Impulse für Personalverantwortliche, Betriebsräte und Entscheider. Wir laden Sie ein, einen genaueren Blick auf den Status quo der Krankmeldungspraxis in Unternehmen zu werfen – und vielleicht neue Handlungsspielräume zu entdecken.
Für unsere Studie „Krankmeldung im Fokus – Praxis und Wahrnehmung von Krankheitstagen am Arbeitsplatz' befragte das Kölner Marktforschungsunternehmen bilendi im Auftrag der KÖNIGSTEINER Gruppe bundesweit 1.073 berufstätige Arbeitnehmer in allen Altersstufen. 49,5 % der Teilnehmer waren männlich, 50,1 % weiblich, 0,4 % gaben an, divers zu sein. Das Durchschnittsalter der Teilnehmer lag zum Zeitpunkt der Befragung bei 45,0 Jahren. Der Befragungszeitraum lag im April 2025.
Alle Ergebnisse der Studie in unserem Whitepaper, welches wir Ihnen gern im Anschluss per E-Mail zum Download zur Verfügung stellen.