Vier von zehn weiblichen Beschäftigten können sich 2025 einen Wechsel vorstellen
40 % der weiblichen Beschäftigten in Deutschland sind offen für einen Jobwechsel im kommenden Jahr. So lautet ein Ergebnis der aktuellen Arbeitsmarkt Studie „Frauen auf Jobsuche“, für die wir von der KÖNIGSTEINER Gruppe 1.608 Beschäftigte, davon 1.083 Frauen, befragen ließen. Uns haben vor allem die beruflichen Ambitionen weiblicher Beschäftigter interessiert.
Demnach geben 15 % der befragten Arbeitnehmerinnen an, sich 2025 aktiv auf die Suche begeben zu wollen. Ein Viertel sind eigenen Angaben zufolge passiv auf der Suche, also auch im kommenden Jahr für andere Arbeitgeber als ihre aktuellen ansprechbar. Vor allem junge Frauen zwischen 18 und 29 Jahren sind mit einem Anteil von 60 % überdurchschnittlich ambitioniert. Damit stehen Frauen ihren männlichen Kollegen in ihren beruflichen Zielen in keiner Weise nach.
Von diesen haben insgesamt 41 % einen möglichen Arbeitgeberwechsel auf dem Schirm. Interessant: 58 % der wechselwilligen Frauen favorisieren eine Veränderung in den öffentlichen Dienst, weil sie besonders faire Karrierechancen erwarten, während beispielsweise Konzerne bei „nur“ 37 % von ihnen auf der Liste potenzieller neuer Arbeitgeber stehen.
Mehr Gehalt und flexiblere Arbeitszeiten als Antriebsfedern für den Jobwechsel
Die meisten Frauen, die einen Jobwechsel in Betracht ziehen, sind bereits seit längerem mit ihrem aktuellen Arbeitgeber unzufrieden. Das geben jedenfalls 42 % von ihnen als einen der Hauptgründe für eine mögliche Neuorientierung an. Dazu passt, dass 39 % das Gefühl haben, aktuell beruflich auf der Stelle zu treten. 38 % suchen dementsprechend eine neue inhaltliche Herausforderung in ihrem Job.
Interessant sind die Unterschiede zu wechselwilligen Männern, was die Erwartungen betrifft, die mit einem beruflichen Tapetenwechsel verbunden sind. 68 % der Frauen verbinden mit diesem die Hoffnung auf ein höheres Gehalt . 11 % mehr als ihre männlichen Kollegen, die einen Wechsel anstreben. Zudem verbinden mehr Frauen eine berufliche Veränderung mit der Aussicht auf flexiblere Arbeitszeiten. Während fast zwei Drittel der Frauen (32 %) dies angeben, ist das für nur 22 % der Männer ein Grund für den Jobwechsel. Andersherum sind Männer öfter auf höhere Jobsicherheit bei einem neuen Arbeitgeber aus (30 %) als Frauen (19 %).
„Das Gehalt ist nach wie vor das wichtigste Thema für Beschäftigte, egal ob sie den Job wechseln oder in ihrem aktuellen Unternehmen vorankommen möchten. Vor allem Frauen ist dabei eine klare Gehaltstransparenz wichtig. Arbeitgeber, die das umsetzen und ihren Gehaltsrahmen selbstbewusst nach außen kommunizieren, haben beste Chancen, gut qualifizierte Frauen für sich zu gewinnen“, so Nils Wagener, Geschäftsführer der KÖNIGSTEINER Gruppe, zu den Studienergebnissen.
Keine spezifischen Themen für Frauen in Stellenanzeigen
Was ihre konkrete Jobsuche angeht, fühlen sich viele Frauen nicht ausreichend adressiert. Satte zwei Drittel von ihnen haben nicht den Eindruck, dass Arbeitgeber in ihren Stellenanzeigen spezifische Attraktivitätsmerkmale für Frauen thematisieren. Eine Benachteiligung aufgrund ihres Geschlechts erwarten dagegen wenige Frauen. Nur 18 % von ihnen befürchten dies. Das Prinzip einer anonymen Bewerbung, in der das Geschlecht der jeweiligen Bewerber oder Bewerberinnen nicht genannt wird, würden dementsprechend auch nur 17 % befürworten.
Über die Analyse
Für die Studie „Frauen auf Jobsuche“ befragte das Kölner Marktforschungsunternehmen bilendi im Auftrag der KÖNIGSTEINER Gruppe bundesweit 1.608 berufstätige Arbeitnehmer in allen Altersstufen. Zwei Drittel der Teilnehmenden (1.083) waren Frauen. 74 % der Teilnehmer war zum Zeitpunkt der Befragung in Vollzeit berufstätig, 24 % in Teilzeit. Der Befragungszeitraum lag im Oktober 2024.
Alle Ergebnisse der Studie in unserem Whitepaper.