Spannender Fachbeitrag unseres Geschäftsführers Nils Wagener in der Personalwirtschaft zum Thema „Passgenaues Employer Branding und die Generation Z“
Was sind Ihrer Einschätzung nach bislang die größten Fehler im Employer Branding für die Generation Z?
Jüngere Menschen sind in der Arbeitswelt zunächst einmal ganz normale Beschäftigte, die sich in diesem Kontext auch für die harten Fakten rund um ein Beschäftigungsverhältnis interessieren. Konkret: Was verdiene ich? Wie ist das Verhältnis zu meiner Führungskraft? Welche Perspektiven habe ich mittel- und langfristig? Bin ich bei meinem Arbeitgeber flexibel, was die Ausgestaltung meiner Arbeitszeit betrifft? Diese Fragen gilt es aus Arbeitgeberperspektive zu beantworten – immer unter der Berücksichtigung, was die durchaus anspruchsvolle GenZ von ihrer beruflichen Zukunft bei diesen Themen erwartet. Viele Arbeitgeber setzen aber stattdessen auf Themen wie Klimabewusstsein oder sportliche Benefits. Das geht aber am reinen Job-Interesse jüngerer Menschen vorbei. Anders gesagt: Was nutzt ein Tik-Tok-Video über den so vielfältigen und umweltbewussten Arbeitgeber, wenn am Ende der Inhalt der Lohntüte nicht ausreicht?
Inwiefern sollten Unternehmen ihr Employer Branding anpassen, damit jüngere Generationen angesprochen werden und das Unternehmen für die Zielgruppen attraktiver wird (Branding) – und bleibt (Bindung)?
Unternehmen, die ihr Employer Branding an Zielgruppen anpassen, laufen Gefahr, ein Leistungsversprechen abzugeben, das man der Zielgruppe vielleicht zuschreibt, aber das mit der tatsächlichen Arbeitgeberidentität nichts zu tun hat. Wer jüngere Menschen als Arbeitgeber überzeugen möchte, sollte zunächst an seiner Arbeitgebersubstanz insoweit arbeiten, dass er attraktiv für jüngere Menschen ist. Gute Gehaltspakete für Berufseinsteiger, Mentorenprogramme, klare Karriereperspektiven – wenn solche Voraussetzungen gegeben sind, ist es leicht auf ihrer Basis gutes und kreatives Employer Branding umzusetzen.
Wie können Unternehmen das Employer Branding-Versprechen auch im Arbeitsalltag umsetzen und was ist dabei zu beachten bzw. welche FauxPas zu vermeiden?
Ganz allgemein und unabhängig von den Generationen ist es wichtig, dass Employer-Branding-Versprechen und Arbeitgeberrealität immer zusammenpassen, sonst sind die mühsam rekrutierten Mitarbeitenden schneller wieder weg als eine Stellenanzeige veröffentlicht werden kann. Genau deswegen ist es wichtig, dass sich Unternehmen vor einer Employer-Branding-Kampagne zunächst selbst fragen, wer sie sind und wofür sie jeden Tag stehen, um dann ein haltbares Arbeitgeberversprechen abgeben zu können. Employer Brands sind ja keine Schokoriegel, die man einmal probiert und wenn sie nicht schmecken, einfach in anderer Geschmacksrichtung probiert. Wer Bewerber im Arbeitsalltag enttäuscht, verliert sie für immer.
Den gesamten Fachbeitrag in der Personalwirtschaft.