Viele Beschäftigte befürchten Ressentiments für ausländische Fachkräfte, möchten sich aber für mehr Integration einbringen
Viele Beschäftigte befürchten Ressentiments für ausländische Fachkräfte, wenn diese sich für einen Job in Deutschland entscheiden. Das ist das ernüchternde Ergebnis unserer aktuellen und repräsentativen Arbeitsmarktstudie, für die die KÖNIGSTEINER Gruppe bundesweit 1.021 Beschäftigte befragte. Demnach glauben ein Drittel der Befragten, dass qualifizierten Fachkräften aus dem Ausland bei ihrem aktuellen Arbeitgeber mit Skepsis begegnet würde. 10 % gehen in jedem Fall davon aus, weitere 23 % halten eine ablehnende Haltung in ihrem Unternehmen für wahrscheinlich.
Noch größer sind die Bedenken auf den Standort Deutschland allgemein bezogen. Denn für diesen rechnet ein Viertel der Befragten fest mit Ressentiments und weitere 47 % halten sie für wahrscheinlich. Insgesamt ist aber knapp die Hälfte der Studienteilnehmer (49 %) davon überzeugt, dass die deutsche Wirtschaft die Einbindung ausländischer Fachkräfte benötigt. Für den eigenen Arbeitgeber würden das dagegen nur 30 % der Beschäftigten so sehen.
Beschäftigte wollen sich für eine bessere Integration am Arbeitsplatz einbringen
Insgesamt finden 39 % der Befragten, dass deutsche Arbeitgeber zu wenig für die Zuwanderung ausländischer Fachkräfte tun, das sind 4 % mehr als der Anteil derer, die finden, dass die deutsche Politik zu wenig dafür investiert. Im Gegenzug ist allerdings die Bereitschaft, sich selbst in die Integration ausländischer Kollegen einzubringen, groß. Mehr als jeder Fünfte (22 %) würde beispielsweise in jedem Fall als Mentor für diese fungieren, weitere 38 % können sich das grundsätzlich vorstellen.
Noch höher ist die Bereitschaft derjenigen, die an Sensibilisierungsschulungen teilnehmen würden, um kulturelle Unterschiede zu verstehen und daraufhin besser reagieren zu können. Das würden 30 % der Befragten auf jeden Fall tun und 38 % immerhin noch wahrscheinlich. Diese Bereitschaft hängt damit zusammen, dass viele Beschäftigte die Vorzüge einer interkulturellen Zusammenarbeit schätzen. So sind 45 % von ihnen überzeugt, dass diese besser ist als die in von der Herkunft heterogenen Teams. Geschätzt werden vor allem die Innovationskraft (47 %), die höhere Kreativität (48 %) sowie die höhere Toleranz im Kollegenkreis (59 %) in internationalen Teams.
„Ohne eine geregelte Zuwanderung werden Arbeitgeber hierzulande dem Mangel an Arbeitskräften nicht die Stirn bieten können. Aber das ist nicht der einzige Grund, warum Arbeitgeber auf das Recruiting von ausländischen Fachkräften setzen sollten. Eine internationale Belegschaft vereint vielfältige Fähigkeiten, Qualifikationen und Erfahrungen. Das dadurch entstehende Kraftfeld sorgt für eine offene Unternehmenskultur und vor allem für eine höhere Wettbewerbsfähigkeit in einer Arbeitswelt, die genau das zukünftig erfordert“, sagt Nils Wagener, Geschäftsführer der KÖNIGSTEINER Gruppe, zu den Ergebnissen der Studie.
Großer Erfahrungsschatz in internationaler Zusammenarbeit
Insgesamt geben 64 % der Beschäftigten in Deutschland an, schon mindestens einmal mit internationalen Kollegen zusammengearbeitet zu haben – besonders groß ist der Anteil diesbezüglich bei Menschen mit akademischer Ausbildung, von denen 76% diese Erfahrung bereits gesammelt haben. 55% aller Befragten haben eigenen Angaben zufolge gute Erfahrung in der internationalen Zusammenarbeit gesammelt, nur 9% sprechen in diesem Kontext von einem negativen Erfahrungshorizont.
Über die Analyse
Für die repräsentative Studie „Zusammenarbeit mit internationalen Fachkräften“ befragte das Marktforschungsinstitut bilendi im Auftrag der KÖNIGSTEINER Gruppe 1.024 Beschäftigte. Der Befragungszeitraum lag im August 2023. 51 % der Befragten waren weiblich, 49 % männlich. Das Durchschnittsalter betrug 40,4 Jahre. Die Teilnehmenden waren je zur Hälfte Akademiker und Nichtakademiker.
Alle Ergebnisse der Studie in unserem Whitepaper.